Donnerstag, 29. Oktober 2009

The Family of Henry the Vacuum Cleaner

In der vergangenen Woche wurde mir bewusst, dass wir einen 9. Mitbewohner auf unserer Etage im Wohnheim haben. Er wohnt in unserer Küche. Er steht uns jederzeit für Reinigungszwecke zur Verfügung und obwohl ich seine Hilfe schon oft in Anspruch genommen habe war mir nicht bewusst, dass er einen Namen hat. Nun möchte ich euch alle mit Henry bekannt machen:

Henry ist also unser kleiner roter Staubsauger der uns jederzeit zum säubern unserer Zimmer zur Verfügung steht. Wie ich dann aber weiter erfahren durfte hat Henry offensichtlich auch eine ganze Familie. Der neuste und erstmalig weibliche Familienzuwachs ist Hetty:


Die anderen Familienmitglieder sind: Edward, Basil, Charles und Edward. Jeder von Ihnen hat andere Qualitäten und so kann sich jeder das Familienmitglied aussuchen welches am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt.




Engländer behandeln also nicht nur ihre Kinder wie Hunde (siehe Bild in meinem Bericht über Windsor) oder andere Haustiere sondern auch ihr Staubsauger wird als vollwertiges Familienmitglied angesehen und komplett in den Familienalltag integriert.

Montag, 26. Oktober 2009

Stonehenge, Oxford and Hogwarts on a rainy Saturday

Der letzte Samstag war mal wieder typisch britisch: Regen, Regen, Regen und am Ende ein bisschen Sonne. Wie sollte es auch anders sein an einem Tag an dem wir uns aufmachen um Stonehenge und Oxford zu besichtigen. Die Tage vor dem Ausflug und auch gestern und heute waren komplett sonnig, aber warum sollte das Wetter es auch gut mit uns meinen an dem einzigen Tag an dem wir nicht irgendwo sitzen und lesen! :-)

Samstag morgen ging es um 8.00 Uhr vom
Campus los. Die Tour wurde von der International Students Society organisiert. Schon beim Aufwachen konnte ich das leise prasseln des Regens auf der Straße hören. Ich habe mich aber trotzdem mit einem Regenschirm bewaffnet auf den Weg zum Bus gemacht. Nach einer ca. 2 stündigen Fahrt hatten wir dann unser erstes Reiseziel erreicht: Stonehenge. Dieser weltbekannte Kreis aus Steinen existiert seit ca. 5.050 Jahren. 3.050 vor Christus wurde der äußere Ring erbaut. Der Rest entstand in zwei weiteren Bauphasen zwischen 2.060 und 1.500 vor Christus. Heute ist Stonehenge Europas berühmtestes prähistorisches Monument.


Leider hat es während unseres gesamten Aufenthaltes in Stonehenge geregnet und gestürmt. Aus diesem Grund konnten wir den Besuch nicht richtig genießen, denn am Ende waren wir einfach nur froh wieder im trockenen Bus zu sitzen. Stonhenge an sich ist aber sehr interessant und ich möchte auf jeden Fall noch einmal dorthin fahren, wenn das Wetter besser ist.

Unser zweites Ziel war dann Oxford. Der Name der Stadt bezieht sich auf eine geeignete Stelle zum Überqueren des Flusses (eine Furt für Ochsen). Die Stadt entstand 1167 mit dem Bau der heute bedeutendsten Universität Englands. Oxford hat eine Menge kultureller Dinge zu bieten und um dies alles zu sehen braucht man auf jeden Fall länger als ein paar Stunden. Wir haben es aber dennoch geschafft ein paar wirklich tolle Dinge zu besichtigen.

Nach einem kurzen Mittagessen haben wir uns direkt auf den Weg zur Christ Church gemacht. Während wir in der Schlange standen kam dann auch tatsächlich die Sonne zum Vorschein und präsentierte die Kirche in ihrer vollen Pracht.

Nach Betreten
der Kirche war uns sofort klar: Wir sind gerade mitten in Hogwarts, der Zauberschule die Harry Potter besucht.


Offensichtlich wurden viele Szenen hier gedreht. Somit sind wir mal wieder in einem ehemaligen Filmset gelandet. Besonders hervorzuheben sind die große Dinnerhalle, der Klosterinnenhof und die Kapelle. Christ Church ist aber nicht nur eine Kirche sondern auch ein College welches zur Universität von Oxford gehört. In Oxford ist es so, dass die Studenten für die gesamte Studienzeit in einem bestimmten College eingeschrieben sind in dem sie fast ihre gesamte Zeit verbringen. Jedes College hat seine eigenen Jahrhunderte alten Traditionen die auch heute noch fortgeführt werden.


Nach der Besichtigung der Christ Church haben wir uns dann auf den Weg zur bekanntesten Bibliothek der University of Oxford gemacht: Bodleian Library. Diese Bibliothek wurde 1320 gegründet und 1426 erweitert, weil die Manuskriptsammlung nicht mehr in die alte Bibilothek passte. In der Bibliothek kann man ein Exemplar jedes in England erschienenen Buches finden. Leider war die Bibliothek schon geschlossen, so dass wir nur den großen Innenhof bestaunen konnten.

Danach haben wir die Bibliothek durch einen Seiteneingang verlassen und standen direkt vor dem Gebäude in dem sich der Lesesaal der Bodleian Library befindet: der Radcliffe Camera. Hierbei handelt es sich um das markanteste Gebäude in Oxford welches 1748 erbaut wurde.





Leider war unser Besuch in Oxford damit auch schon vorbei und wir mussten uns wieder auf den Heimweg machen. In Oxford kann man aber noch so viele andere spannende Dinge sehen, dass wir auf jeden Fall noch einmal wiederkommen werden!

Montag, 19. Oktober 2009

Real Life in Reading: Plastikkomposthaufen & Feuerhandtücher

Eine weitere Nachricht von meinem Wohnheim:

"Some of you may have noticed that the kitchens in your blocks are used by a 7 other residents. This of course means that you have to clean up as you go otherwise we end up with a large pile of washing up / tea bags/ spoons /rubbish strewn about the worktop and floor.
Please clean as you go. If its rubbish please put it in the bin, not out the window, it may feel like you are being ‘green’ by starting a compost heap outside the windows but it isn’t , as the plastic kebab boxes and bottles that we find take approximately 450 years to biodegrade."

(Übersetzung: Einige von euch haben vielleicht bemerkt, dass die Küche in euren Blocks noch von 7 weiteren Bewohnern benutzt wird. Dies bedeutet natürlich, dass ihr die Küche sauber halten müsst, damit wir nicht in einem riesigen Haufen dreckigen Geschirrs, Teebeuteln, Löffeln und Müll auf den Arbeitsflächen und dem Fußboden enden. Bitte räumt auf bevor ihr geht. Bitte werft Müll in den Mülleimer und nicht aus dem Fenster. Ihr mögt euch sehr "grün" fühlen wenn ihr anfangt einen Komposthaufen direkt vor eurem Küchenfenster anzuhäufen aber das seid ihr nicht, denn plastik Döner Schachteln und Flaschen brauchen ungefähr 450 Jahre um sich biologisch abzubauen.)

Diese E-Mails sind wirklich kein Scherz. Wir bekommen mails wie diese ca. 2-3 mal pro Woche! Ich frage mich immer, ob sich da jemand immer wieder was lustiges ausdenkt oder ob solche Dinge wirklich passieren. Zur Sicherheit habe ich mal unter unserem Küchenfenster nachgeschaut. Ich konnte aber keinen "Komposthaufen" entdecken. Muss also in einem anderen Haus gewesen sein, wenn das wirklich passiert ist...

Never-ending story: FEUER

Svenja hat heute vom Wohnheim ein unheimlich schönes und praktisches Handtuch geschenkt bekommen. Ich werde meins wohl auch morgen erhalten, da die Küchen in meinem Haus erst morgen gereinigt werden. Die Uni tut wirklich alles in ihrer Macht stehende um die große Feuergefahr hier zu bekämpfen!!!! Ich freue mich jetzt schon auf das tolle Geschenk!



Essay Writing & Marking System:

Seit wir angefangen haben in Reading zu studieren wurde uns gesagt, dass das Essay Writing in Kontinentaleuropa ganz anders ist als hier auf der Insel. Heute hatten wir eine gesamte Vorlesung, die sich mit diesem Thema befasst hat. Offensichtlich habe ich einen Vorteil, weil ich in Deutschland an einer Internationalen Hochschule studiert habe und dort den britischen Schreibstil erlernen durfte. Was hier allerdings wirklich anders ist, ist das Notensystem. Während wir in Deutschland Noten von 1-6 geben, gibt es hier im Grunde nur 5 Noten, die wie folgt aussehen:
  • > oder = 70%: Distinction (Auszeichnung)
  • 60 - 69%: Merit
  • 50 - 59%: Pass
  • 40 - 49%: Failing
  • unter 40%: Failed
Das heißt nun also, dass alles ab 50 Prozent zumindest bestanden ist. In den oberen 30% wird aber nicht mehr in unterschiedliche Noten unterteilt so wie bei uns. Das ist hier aber auch nicht nötig, denn wie wir nun schon des öfteren erfahren durften, bekommt man sowieso eigentlich nie etwas besseres als 75%. Ich frage mich, warum man dann keine 100% bekommt, wenn man das Beste erreicht hat was möglich ist. Hier mal eine Übersicht, wie viel Prozent der britischen Studenten in welche Kategorie fallen:


Sonntag, 18. Oktober 2009

Meeting the Queen

Wie gestern versprochen, hier nun der Beweis dafür, dass ich die Queen auch wirklich getroffen habe:


Ein kleiner restlicher Teil der Windsor Famile war natürlich auch dabei.
Wie man auf dem Bild sehen kann ist die Queen wirklich nicht besonders groß. Ist schon interessant, wem man so alles begegnen kann, wenn man durch die Straßen von Notting Hill schlendert.

Für alle, die nicht viel über die Queen von England wissen, hier mal ein kleiner Überblick über die wichtigsten Informationen: Die Queen wurde 1926 in London, Mayfair geboren und ist die älteste Tochter von König George VI. Ihr voller Name ist Elizabeth Alexandra Mary Windsor.
Seit dem Todestag ihres Vaters am 6. Februar 1952 ist sie die Königin von England. Offiziell gekrönt wurde sie allerdings erst am 2. juni 1953 in der Westminster Abbey.

Wer sich noch mehr für die Queen interessiert und noch weitere Infos braucht findet diese hier

Samstag, 17. Oktober 2009

London Part 2: Notting Hill, Tower Bridge & Tower of London

Heute haben Raquel und ich uns ein weiteres Mal auf den Weg nach London gemacht. Dieses Mal mit ein bisschen mehr Vorplanung. Das heißt, wir haben uns schon gestern zusammengesetzt und überlegt, was wir uns alles anschauen wollten. Dabei ist folgender Plan entstanden:
  • Notting Hill
  • Tower Bridge
  • Tower of London
Nach unserer Ankunft an der Paddington Station haben wir uns zu Fuß auf den Weg Richtung Notting Hill gemacht. In Notting Hill angekommen sind wir durch die Portobello Road und den Portobello Market geschlendert. Hier wird schon seit 1837 regelmäßig ein Markt abgehalten. Auch heute kann man hier noch viele verschiedene Dinge, vor allem aber Antiquitäten, Schmuck, Obst, Backwaren und allerlei andere kuriose Dinge kaufen. Hier ein kleiner Eindruck von den angebotenen Waren:



Nach unserem Besuch auf dem Portobello Markt sind wir weiter durch den Stadtteil Notting Hill geschlendert. Dieser ist spätestens seit dem gleichnamigen Film weltweit bekannt. Viele Dinge aus dem Film findet man auch in den Straßen Notting Hills wieder. Wie zum Beispiel den Travel Bookshop im Blenheim Crescent. Leider war Hugh Grant heute nicht da, aber man kann ja nicht alles haben. Sein Haus mit der blauen Tür haben wir leider auch nicht gesehen! :-)


Der Stadtteil Notting Hill ist vor allem bekannt für seine karibischen Einwohner, die jedes Jahr hier drei Tage lang Karneval feiern und mit leuchtend bunten Kostümen durch die Straßen ziehen. Besonders gut gefallen haben mir die vielen kleinen Straßen mit den schönen Häusern, die alle in verschiedenen Farben gestrichen sind. Man fühlt sich nicht wie in einer Großstadt, sondern eher wie in einem kleinen malerischen Ort. Hier würde ich sofort hinziehen, doch leider sind die Mieten bzw. Kaufpreise für diese Häuser viel zu hoch!!!! Hier mal ein Eindruck vom Viertel:


Weiter ging es dann danach in Richtung Tower Bridge, welche weiter im Osten der Stadt liegt. Wir hatten geplant, von Notting Hill mit der Underground dorthin zu fahren und dann dort etwas zu essen. Leider war dies auch wieder einfacher gesagt als getan, denn die Londoner Underground wurde heute scheinbar von Grund auf restauriert weswegen viele wichtige Strecken nicht befahren wurden. Nach häufigem Umsteigen und Ändern der Route sind wir dann doch irgendwann total ausgehungert an der London Bridge Station angekommen. Dort haben wir nach einem erschwinglichen Essen gesucht, welches wir leider nicht finden konnten. Somit haben wir das Essen noch weiter hinaus geschoben und haben uns zunächst einmal die Tower Bridge angeschaut:


Die Tower Bridge gibt es seit dem Jahr 1894. Der untere Teil besteht aus einer Zugbrücke, welche bei Bedarf hochgezogen werden kann, damit auch größere Schiffe die Brücke passieren können. Der obere Steg ist nur für Fußgänger zugänglich. Gehalten werden der Steg und die Zugbrücke von zwei großen Türmen auf beiden Seiten. Bis 1976 wurde der Zugbrückenmechanismus von einer Dampfmaschine angetrieben.

Auf der anderen Seite der Themse angekommen haben wir dann doch irgendwann ein Restaurant gefunden, welches erschwingliche Preise für zwei Studentinnen bot. Nach dieser Stärkung haben wir dann den Tower of London besucht.














Der Tower of London hat leider keine schöne Vergangenheit, denn er beherbergte
in seinen Verließen zum größten Teil Hochveräter und andere Gegner der Krone. Fast alle von ihnen wurden gefoltert und fanden schließlich ein gewaltsames Ende. Heute kann man das Schlossähnliche Gelände sowohl von innen als auch von außen besichtigen. Vom South Wall Walk hat man einen herrlichen Blick auf die Tower Bridge und die Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite der Themse. Im Waterloo Block des Jewel House durften wir dann die weltberühmten Kronjuwelen begutachten. Allerdings habe ich mich dabei eher wie ein Sushi auf dem Fließband in einem Sushi-Restaurant gefühlt, da man auf einem Laufband stehend an den Kronjuwelen vorbeigeleitet wird. Stehen bleiben kann man davor also nicht. Fotos sind natürlich auch nicht erlaubt.

Nach der Besichtigung des Tower of London haben wir uns schließlich total erschöpft aber glücklich zurück auf den Heimweg nach Reading gemacht um uns morgen wieder mit unserem Lesestoff für die kommende Woche zu beschäftigen.

Endlich konnte ich heute auch die Queen treffen, aber dazu erst morgen mehr...

Donnerstag, 15. Oktober 2009

How to get a mobile contract in UK - Grundkurs für Einsteiger

Man sollte meinen, dass es einfach wäre einen Handyvertrag in England zu bekommen. Wie aber schon in den letzten Wochen festgestellt, ist nichts so einfach wie man es sich vorstellt.

Da ich einen Handyvertrag und keine Prepaid-Karte wollte, war mir klar, dass ich zunächst ein Bankkonto benötige. Da ich sowieso eins brauchte habe ich mich also auf den Weg zur Bank gemacht und ein Konto eröffnet. Im ersten Moment schien das alles sehr einfach. Mir wurde gesagt, dass meine Karte in ein paar Tagen in der Bank wäre und mir mein Pin zugeschickt wird. Ich hatte auch schon die entsprechenden Daten um Geld von meinem deutschen Konto auf das britische Konto zu überweisen. Da ich nicht wusste, ob ich meine Bankkarte brauche um einen Handyvertrag zu bekommen habe ich mich in der Bank informiert und mir wurde erklärt, dass meine Kontonummer und die BLZ vollkommen ausreichen. Da dies in Deutschland ja nicht anders ist habe ich mich dann direkt in den Bus gesetzt und bin in die Innenstadt gefahren um bei O2 den Vertrag abzuschließen, den ich mir vorher rausgesucht hatte. Bei O2 wurde mir dann allerdings gesagt, dass sie meine Bankkarte brauchen, weil sie die Nummer auf der Rückseite benötigen. Das war also nichts.

Somit musste ich mich ca. eine Woche gedulden bis dann endlich meine Karte da war. Mit meiner Karte machte ich mich dann eine Woche später erneut auf den Weg in die Innenstadt (Hin und Zurück in die Innenstadt kosten jedes mal 3 Pfund). Bei O2 angekommen habe ich meine Bankkarte abgegeben und wurde dann plötzlich nach meiner Kontonummer gefragt. Wie konnte ich auch nur annehmen, dass die Kontonummer auf der Bankkarte steht? Zum Glück hatte ich meine Online-Banking Daten dabei und konnte meine Kontonummer online abfragen. Leider wurde mein Antrag auf einen Handyvertrag dennoch vom System abgelehnt und ich wurde aufgefordert mit meiner Bank zu sprechen.

Also habe ich der Bankfiliale in der Innenstadt einen Besuch abgestattet und durfte dort erfahren, dass mein ENGLISCHES Bankkonto mit meiner DEUTSCHEN Adresse eröffnet wurde. Ich meine, wie kann das sein? Ich hatte doch meine englische Adresse mit angegeben! Ich habe dann die freundliche Bankangestellte gefragt, ob sie bitte meine Adresse ändern kann und sie sagte, das sei kein Problem und begann wie wild in die Tasten zu hauen um meine Adresse in der Datenbank zu ändern. Meine Hoffnung auf einen Handyvertrag an diesem Tag wurde aber dennoch direkt im nächsten Moment zerstört als die Dame mir mitteilte, dass die Adressänderung ca. 6 WERKTAGE benötigt. Wie kann das sein? Was müssen die tun um meine Adresse zu ändern? Muss da erst jemand auf dem Pferd zu irgendeiner Hauptgeschäftsstelle in der Wüste reiten um den Antrag als Brief abzugeben um dann wieder zurück nach Reading zu kommen? Ich musste mich also damit abfinden, dass ich nun noch eine Woche ohne eine britische Handynummer auskommen muss.

Nach einer Woche habe ich mich wieder auf den Weg zur Bank gemacht um sicher zu gehen, dass meine Adresse auch geändert wurde bevor ich mich ein weiteres Mal auf den Weg in die Innenstadt mache. Die Adresseänderung war erfolgreich und gestern haben Raquel und ich uns dann erneut auf den Weg in die Stadt gemacht. Bei O2 angekommen wurde mein Antrag aber leider wieder abgelehnt. Was diesmal schief lief? Ganz einfach. Man muss die Bankkarte erst einmal benutzt haben bevor man damit einen Handyvertrag bekommt. Das konnte ich aber nicht, weil meine PIN Nr leider noch nicht da ist (ich meine die, die ein paar Tage später da sein sollte und nun, nach über 2 Wochen, immer noch nicht da ist...). Also hieß es wieder warten! Raquel hatte ihre Karte (von einer anderen Bank) zum Glück schon benutzt und versuchte nun auch einen Handyvertrag zu bekommen. Ihr Antrag wurde auch angenommen doch dann wurde sie nach ihrem Reisepass gefragt. Ein normaler Ausweis war leider nicht genug. Warum weiß leider niemand! Man kann hier als EU-Bürger mit seinem normalen Ausweis einreisen, aber einen einfachen Handyvertrag bekommt man damit nicht. Leider hat Raquel ihren Reisepass, genau wie ich, nicht in England. Somit hätte sich die Wartezeit noch einmal bis zum Ende des Monats verzögert, weil wir erst dann die Reisepässe hier hätten, wenn ich nicht gesagt hätte, dass es echt schade ist, dass man keine Prepaid-Karte mit Internetverbindung (welche ich für mein iPhone brauche) bekommen kann. Da sagte uns die O2 Mitarbeiterin plötzlich, dass das überhaupt kein Problem sei und ein paar Minuten später hatten wir beide eine Prepaid Karte mit Internet Flatrate und das auch noch für den gleichen Preis wie bei dem vorher ausgewählten Vertrag. Zusätzlich haben wir auch noch unendlich viele freie SMS (natürlich nur in England).

Nach fast 3 Wochen Wartezeit und diversen Telefonaten und SMS von meinem deutschen Handy auf Raquels spanisches Handy und umgekehrt, haben wir nun beide eine britische Nummer und können uns auch noch umsonst schreiben! Man sollte die Hoffnung also niemals aufgeben.

Meine PIN Nr für meine Bankkarte habe ich allerdings immer noch nicht und muss nun jedes mal wenn ich Geld brauche in die Bank zum Schalter gehen. Mal sehen wie lange das noch dauert! Bisher habe ich mir immer noch eingeredet, dass es am Post-Streik hier liegt, dass die PIN Nummer noch nicht da ist, aber dann hätte die Post beschlossen während des Streiks nur Werbepost zu verschicken, denn die habe ich in den letzten Tagen in großer Menge von meiner Bank erhalten...

Montag, 12. Oktober 2009

Reading in Reading

Nach langer Überlegung bin ich nun zu dem Schluss gekommen, dass der Name der Stadt in der ich lebe doch keinen so historischen Hintergrund hat. Es kann einfach kein Zufall sein, dass man in einer Stadt mit dem Namen Reading (Englisch für lesen) so viel lesen muss.

Nach unserem freien Tag am Samstag haben Raquel und ich gestern beschlossen uns zum gemeinsamen lesen zu treffen, da wir immer noch mit dem Lesestoff für International Strategic Management und Financial Management hinterherhängen. Gesagt, getan. Gegen Mittag haben wir uns im Kaffee in unserer Bibliothek getroffen, denn wir haben nach einer Umgebung gesucht, in der es nicht komplett still ist, in der man aber auch nicht von anderen Dingen abgelenkt wird. Das Cafe Libro war perfekt dafür. Das Ganze hat auch wunderbar geklappt bis dann um ca. 16.45 Uhr eine Sirene losging (wir dachten natürlich sofort wieder an einen Feueralarm. Würde mich auch nicht wundern, wenn sie den hier Sonntags in der Bibliothek testen...). Zu der Sirene blinkten an allen erdenklichen Stellen rote Lichter. Die Sirene dauerte ca. 2 Minuten an bis uns dann von einer netten Frauenstimme mitgeteilt wurde, dass die Bibliothek um 17.00 Uhr schließt. Somit also auch das Cafe in der Bibliothek. Also mussten wir gezwungenermaßen unseren Platz räumen und nach etwas anderem suchen. Das war aber leider unmöglich, denn sämtliche Cafes auf dem Campus und auch alle anderen öffentlichen Räume sind Sonntags geschlossen. Auch in der näheren Umgebung des Campus konnten wir kein Cafe finden. Nach einer endlosen, ergebnislosen Suche haben wir uns schließlich auf den Weg nach Hause gemacht um jeder für sich alleine an unseren Schreibtischen zu sitzen und weiter unserem Lesestoff zu folgen.


Manchmal ist das auch gar nicht so einfach die Texte zu verstehen die wir lesen sollen. Zum Beispiel sollen wir ein Kapitel aus dem Buch unseres Dozenten lesen. Leider spricht er nicht nur in den Vorlesungen super verwirrent so dass man denkt der Mann kann einfach nur auf Drogen sein, sondern er schreibt auch in der gleichen unübersichtlichen Art und Weise. Somit muss man jeden Absatz ca. 3 mal lesen um ihn zu verstehen, was den Leseprozess erheblich verlangsamt.

Neben den Kapiteln aus verschiedenen Büchern haben wir auch noch das Magazin The Economist und die Financial Times abonniert, welche wir nun auch regelmäßig lesen.

Um noch mal auf meinen Ausgagngspunkt zurückzukommen, ich bin mir nun mehr als sicher, dass die Stadt Reading ihren Namen auf Grund der Aktivitäten an der Universität erhalten hat. Somit muss die Universität eher hier gewesen sein als die Stadt. Eine andere logische Erklärung für diese Mengen an Lesestoff habe ich leider nicht.

Die essentielle Frage wäre dann nur noch, wo im Namen der Stadt findet man das Feuer wieder?

Samstag, 10. Oktober 2009

2 Spaniards & 2 Germans exploring Windsor & Eton

Heute haben wir uns mit dem Bus von der Uni auf den Weg nach Windsor Castle und Eton gemacht. Um 8.55 Uhr ging es in Reading los und nach einer knappen halben Stunde waren wir auch schon da.

Die Stadt Windsor wird
von einem riesigen Schloss dominiert: Dem Windsor Castle. Das Schloss ist das älteste ständig bewohnte königliche Schloss ganz Großbritanniens. Es wurde 1080 von William the Conqueror gebaut. Heute ist das Schloss eine der offiziellen Residenzen der Königin und die Royal Family nutzt es vor allem als Sommerresidenz.

Die wichtigsten und interessantesten Dinge, die es im und um das Windsor Castle herum zu besichtigen sind, sind die Folgenden:
  • St George's Chapel
  • Puppenhaus von Queen Mary (jedes Detail in diesem Puppenhaus ist im Maßstab 1:12 nachgebaut und alle Dinge, die sich darin befinden sind funktionstüchtig. Das Haus hat fließend Wasser, echte Bücher und echten Wein in den Weinflaschen im Weinkeller. Auch der Staubsauger funktioniert wie sein großes Vorbild)
  • State Apartments
  • The Round Tower
Unsere kleine Reisegruppe: Svenja, Raquel, Ramiro und ich

Nach der Besichtigung des Schlosses war es bereits Lunchtime und somit hat sich unsere kleine Gruppe, bestehend aus zwei Deutschen und zwei Spaniern, auf die Suche nach einem typisch britischem Restaurant gemacht. Gelandet sind wir in diesem schönen rosa Haus:

Bei diesem Restaurant handelt es sich um ein uriges Lokal aus dem 17. Jahrhundert welches alle nur denkbaren britischen Gerichte auf der Speisekarte hat. Ich habe mich heute für Cottage Pie entschieden was wirklich sehr sehr lecker war.

Nach dem Lunch haben wir uns mit einem Kaffee bewaffnet zum nächsten Treffpunkt gemacht: Der Windsor Bridge. Diese Brücke verbindet die beiden Städte Windsor und Eton welche durch die Themse voneinander getrennt sind. Eton ist vor allem für das Eton College bekannt. Das College wurde 1440 von Henry VI gegründet und ist heute die renommierteste Schule Großbritanniens. Die Prinzen William und Harry sind wahrscheinlich die berühmtesten Graduierten in den letzten Jahren.

Eton College

Nach einem kleinen Rundgang durch die Fußgängerzone und eines Parks ging unser Bus dann gegen 16.00 Uhr wieder zurück nach Reading.

Dieser Tag war nach einer anstrengenden Uniwoche wieder einmal etwas sehr erholsames.

Hier nun noch zwei weitere kuriose Dinge, die wir heute erleben durften. So behandeln Engländer ihre Kinder:

Auf der Straße...
(Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken)

Und in Geschäften!

Freitag, 9. Oktober 2009

Feueralarm um 8.15 Uhr morgens!!!

Guten Morgen allerseits

Heute durften wir auch einmal erleben wie es ist einen Feueralarm zu erleben! Um 8.15Uhr wurde der Feueralarm in unserem Wohnheim getestet. Dieser Alarm ist für die Ohren kaum auszuhalten und ich habe auch jetzt nach einer Stunde noch Kopfschmerzen! Außerdem erschreckt man sich wahnsinnig, wenn diese Sirene plötzlich losgeht. Immerhin habe ich aber (dank des Fire Talks letzte Woche) daran gedacht, mein Fenster zu schließen bevor ich mein Zimmer verlassen habe. Viele andere Wohnheimbewohner standen gerade unter der Dusche oder lagen noch im Bett als der Alarm losging. Dementsprechend waren wir alle noch in unseren Schlafklamotten oder im Bademantel, als wir uns beim Assembly Point versammelt haben um dann dort zu erfahren, dass es sich nur um einen Testalarm handelt.

Gestern haben wir außerdem einen link zum Online-Fire-Test zugeschickt bekommen. Diesen muss ich heute noch machen. Wenn ich ihn nicht bestehe bin ich obdachlos also hoffen wir mal, dass ich mich noch aus die Dinge aus dem Fire Talk erinnern kann (zumindest die Sache mit dem Fenster scheint ja haften geblieben zu sein!)

Nun aber mal zum Rest der Woche: Ich hatte in dieser Woche meine ersten Vorlesungen. Die Dozenten sind wirklich super hier! Sie fordern eine Menge von uns, aber es macht Spaß ihnen zuzuhören, da man wirklich etwas von ihnen lernen kann. Mein Dozent für International Strategic Management hat uns am Dienstag Abend um 21.00 Uhr noch die Slides seiner Präsentation und zwei Artikel zum lesen geschickt und uns gesagt, dass er von uns erwartet, dass wir die Slides ausgedruckt und gelesen haben wenn wir in die Vorlesung kommen. Außerdem hat er uns informiert, dass er wahllos Teilnehmer während der Vorlesung drannehmen wird und sie zu den Artikeln befragen wird. Desweiteren hat er uns aufgefordert, das Magazin The Economist und die Financial Times zu abbonieren weil er auch dazu Fragen während der Vorlesung stellen wird. Und ich kann nur sagen: er macht das wirklich!
Wir haben eigentlich überlegt ihn zu fragen ob er uns die Slides in Zukunft vielleicht etwas eher schicken kann, aber wir können froh sein, dass wir sie schon um 21.00 Uhr erhalten haben, denn in Zukunft wird er sie ca um Mitternacht schicken...
Somit haben sich dann am Mittwoch morgen um 8.30Uhr direkt nach Öffnung der Bibliothek alle Kursteilnehmer ohne eigenen Drucker bei den Druckern in der Bibliothek getroffen um gemeinsam die Slides auszudrucken. Um 9.00Uhr hatten wir dann schon den ersten Kurs und um 11.00Uhr den International Strategic Management Kurs. Für die kommenden Wochen heißt es nun also Lesen, Lesen, Lesen....

Der Rest der Woche verlief relativ ruhig. Wir haben uns einen Drucker angeschafft damit wir nicht immer in die Bibliothek rennen müssen, wir haben uns desöfteren auf dem Campus und in den großen verwinkelten Gebäuden verlaufen und haben jeden Tag neue Menschen kennengelernt. Das Wetter hat sich von seiner typisch britischen Seite gezeigt: Es hat bis auf gestern fast permanent geregnet. Trotz Regenschirm war ich nach dem Weg vom Campus zum Wohnheim komplett durchnässt und durfte meine Notizen aus der Vorlesung auf der Heizung trocknen...das ist auf Grund von irgendwelchen Brandschutzrichtlinien sicherlich nicht erlaubt, aber derjenige der diese Richtlinien geschrieben hat, hat wohl auch nicht an das britische Wetter gedacht.

Wir bekommen fast täglich E-Mails von unserem Wohnheim, in denen wir darauf hingewiesen werden verschiedene Dinge nicht zu tun. Mein persönlicher Favorit:

"Please note, the vacuum cleaners in the blocks are for DRY use only. If you try to use them on water you could get an electric shock. You will also break the vacuum."

Für alle Leser die kein Englisch können: Wir dürfen den Staubsauger nur auf trockenem Untergrund nutzen. Wenn wir ihn auf nassen Flächen benutzen zerstören wir das Gerät und bekommen einen elektrischen Schock.

In einem Wohnheim zu leben ist sooooooo unterhaltsam!!!

Hier nochmal für alle die es interessiert das Video vom Fire Talk:
Denkt daran: Es kann immer und überall passieren.... also es ist besser vorbereitet zu sein!

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Photographic Society 1st Meeting


Gestern war das erste Photographic Society Meeting welches wirklich spanned war. Das erste Meeting war eigentlich erstmal dazu da um sich gegenseitig kennenzulernen und sich auszutauschen. Es gab Getränke und Pizza und es war sehr nett mal an etwas anderes zu denken als an Uni-Dinge.

Dann war ich aber doch sehr erstaunt darüber, was diese Society für nur 10 Pfund anbietet. Hier mal das Programm für diesen Term (bis zum 11. Dezember):

  • Introduction to Photography
  • Social Meeting
  • Composition Talk
  • Photowalk through the local area
  • Equipment Talk
  • Photoshop Basics
  • Photoshop Extension
  • Day Trip to Bath
  • Introduction to Studio
  • Photoshare & Critique
  • Extra Studio Session
  • Phestive Photography
  • Christmas Social
An einigen Tagen kommen auch professionelle Fotografen zu uns und erklären uns Dinge wie Licht und Equipment. Sie bringen dann auch eine Menge professionelles Fotoequipment mit damit wir die Dinge auch selbst ausprobieren können und wir können natürlich auch soviele Fragen stellen wie wir wollen.

Die Photowalks finde ich auch eine super Idee. Vo
r allem der Trip nach Bath. Dorthin wollte ich eh auch persönlich mal fahren und es macht bestimmt Spaß mit einer großen Gruppe Fotointeressierter dorthin zu fahren.

Diese Society ist also nicht nur Spaß sondern nebenbei lernen wir auch noch eine ganze Menge. Vor allem lernen wir Dinge, die ich schon immer wissen wollte. Ich bin außerdem total gespannt auf das Photobuch welches wir am Ende mit unseren besten Bildern erstellen.

Es war ein wirklich toller Abend und ich freue mich schon auf viele weitere super interessante Dienstag Abende.

Ich habe schon mal geübt und ein schönes Foto von einer lustigen Pflanze auf unserem Campus gemacht:




Dienstag, 6. Oktober 2009

Reading Downtown

Nach unserem aufregenden Samstag in London haben wir es am Sonntag ganz gemütlich angehen lassen und haben uns gegen Mittag zu Fuß auf den Weg nach Reading Downtown gemacht. Der Weg ist gar nicht sooooo weit wie wir gedacht haben. Ich glaube wir sind zwsichen 30 und 40 Minuten gelaufen und da das Wetter schön war hat uns das auch nicht so viel ausgemacht.

Das Stadtzentrum von Reading ist wirklich sehr schön. Am nördlichen Rand fließt die Themse und quer durch die Stadt verläuft der Avon-and-Kennet Canal. Diesen kann man wohl auch mit kleinen Booten (Narrowboote genannt) befahren und kommt damit auch bis nach Bristol oder Bath. Eine solche Boots
fahrt lohnt sich aber nur bei wirklich gutem Wetter. Im Moment ist das Wetter sehr sehr wechselhaft. Das beste Outfit hier ist der Zwiebellook, denn das Wetter kann sich innerhalb von kurzer Zeit von super schön in Regen und umgekehrt verwandeln. Aber zurück zu Reading: Reading existiert seit dem Jahr 870 in dem sich die ersten Bewohner rund um den kleinen Fluss Kennet ansiedelten.


Der Name Reading kommt übrigens vom altenglischen Wort read, was nichts mit dem modernen to read zu tun hat. Ins Deutsche übersetzt heißt es rot. Man spricht den Namen auch nicht wie das Verb to read aus, sondern das ea wird einfach wie ein kurzes e gesprochen. Aus reading kommen übrigens auch die folgenden bekannten Persönlichkeiten:
  • Elizabeth Taylor (Schriftstellerin)
  • Kate Winslet (Schauspielerin)
  • Kate Middleton (Freundin von Prinz William)
Reading hat auch eine Verbindung zu Deutschland: Es ist die Partnerstadt von Düsseldorf.

Im heutigen Zentrum von Reading findet man eine kleine Fußgängerzone mit vielen alten Fachwerkhäusern. Außerdem bietet die Stadt zwei große Einkaufszentren: Das Oracle und die Broad Street Mall. An Geschäften fehlt einem hier also wirklich nichts. Zudem haben wir ein Geschäft namens Primark entdeckt. In diesem Geschäft kann man alles total günstig kaufen. Dort erhält man zum Beispiel Kleidung und Haushaltstextilien. Wir haben uns dort erstmal mit Handtüchern (2 Pfund pro Badehandtuch) und anderen Textilien eingedeckt um unser Wohnheimzimmer etwas schöner zu gestalten.

Außer den Geschäften findet man im Stadtzentrum auch viele Cafés, Restaurants und Pubs. Als Snack kann man hier typischerweise immer Sandwiches bekommen. Das britische Essen soll ja angeblich nicht so toll sein, aber ich habe gestern ein wirklich typisches Gericht Names Cottage Pie probiert und das war wirklich lecker. Cottage Pie besteht aus einer Schicht, die aussieht wie gehacktes mit Zwiebeln und einer braunen Soße und darüber befindet sich dann noch Kartoffelpüree. Letzte Woche habe ich außerdem ein englisches Frühstück mit Toast, beans, sausages, egg und bacon probiert und auch das hat mir wirklich gut geschmeckt. Bisher kann ich also nicht sagen, dass ich die englische Küche nicht mag.

Das Beste an englischen Städten ist übrigens, dass auch Sonntags alle Geschäfte geöffnet sind. Zwar nicht so lange wie an den anderen Tagen, aber immerhin hat man die Möglichkeit Dinge zu erledigen, die man in der Woche nicht geschafft hat und nach der Vielzahl an Menschen in den Geschäften am Sonntag zu urteilen nutzen die Engländer diese Möglichkeit auch. Mir kam es sogar etwas voller vor als an den anderen Tagen.

Samstag, 3. Oktober 2009

London Klappe die Erste

Heute war der erste Tag, an dem wir nach London gefahren sind. Leider war das Wetter nicht das Beste, aber wir hatten trotzdem jede Menge Spaß. Die Reise ging in Reading um ca. 9.30Uhr los. Das Ticket für eine Zugfahrt nach London und zurück inkl. der Nutzung der Underground kostet ca. 13 Pfund wenn man eine Railcard hat. Die Fahrt mit einem Fast Train (also nicht der Zug, den ich letzten Sonntag genommen habe...) dauert 25 Minuten, da der Zug zwischen Reading und London Paddington nirgendwo hält. Somit waren wir um kurz nach 10 in London. Von der Paddington Station sind wir zu Fuß Richtung Hyde Park gelaufen. Dann ging es weiter durch den Hyde Park in Richtung Buckingham Palace. Zwischenzeitlich haben wir ein paar squirrels (Eichhörnchen) getroffen, die sogar für uns geposed haben! :-)

Am Buckingham Palace angekommen haben wir eine ältere Dame gebeten ein Foto von uns zu machen. Zuerst hat sie leider die Kamera verkehrt herum gehalten so dass sie ein Foto von sich selbst gemacht hätte, wenn sie denn den entsprechenden Knopf dafür gefunden hätte. Nachdem wir ihr dann die Funktionsweise von Svenjas Digitalkamera erklärt hatten kam dabei aber doch ein halbwegs ordentliches Foto heraus. Leider ohne Buckingham Palace im Hintergrund aber immerhin waren wir alle auf dem Bild was nicht so ganz wahrscheinlich war, denn sie hat einfach blind abgedrückt. Am Ende haben wir dann doch einfach noch einen anderen Mann gefragt, der deutlich jünger war und mit solch neumodischen Geräten umzugehen wusste.


Vom Buckingham Palace sind wir dann weiter zum Trafalgar Square gelaufen und von dort wieder Richtung Süden zu den Houses of Parliament. Dort haben wir dann den Turm bewundert indem sich die berühmte Glocke Big Ben befindet und haben dann von dort aus die Thames überquert um einen besseren Blick auf die Houses of Parliament zu bekommen.








Weil wir danach alle sehr hungirg waren beschlossen wir mit der Underground Bahn von Waterloo Station zum Piccadilly Circus zu fahren. Dort haben wir dann in einem netten Restaurant etwas gegessen und uns ein bisschen von der ganzen Lauferei erholt. Danach sind wir wieder zurück zum Piccadilly Circus gegangen wo Svenja und ich dann von zwei Indern gefragt wurden, ob sie nicht ein Foto mit uns zusammen machen können. Wer weiß, vielleicht haben sie uns für Filmstars gehalten oder sie zeigen ihren Freunden zu Hause die Fotos und erzählen, dass wir typische Britinnen sind. Den Grund für die Anfrage werden wir wohl nie erfahren....

Danach sind wir vom Piccadilly Circus die Regent Street entlang gelaufen und waren dann in einem riesigen Spielzeuggeschäft (Hamleys), welches auf über 5 Etagen alles bietet was das Kinderherz begehrt und total überfüllt war. Dann ging es weiter durch mehrere kleine Gassen und durch die Carnaby Street in denen es ganz viele kleine und nette Geschäfte gibt. Es war allerdings keine gute Idee an einem Samstag Nachmittag dorthin zu gehen, denn die Straßen waren einfach total überfüllt.

Nach einem kleinen Abstecher nach Chinatown sind wir am Ende beim Covent Garden Market gelandet. Dies ist eine größere Markthalle mit zwei Etagen und überall gibt es kleine Läden, Cafés und Restaurants. Dieser Teil unserer Tour hat mir wirklich super gefallen, denn die Atmosphäre dort war einfach toll! Ein paar Straßenkünstler haben wirklich gute Musik gemacht und überall roch es nach Essen und die Geschäfte haben sehr schöne Dinge angeboten.

Als wir Covent Garden Market verlassen haben war es schon so spät, dass es fast dunkel war und weil wir alle sehr müde und kaputt waren haben wir dann beschlossen uns langsam auf den Heimweg zu machen. Von Covent Garden ging es dann mit der Tube nach King's Cross wo wir noch schnell auf Gleis 9 3/4 vorbeigeschaut haben und so ein kleines Harry Potter Feeling bekommen haben bevor es dann wieder mit dem Fast Train zurück nach Reading ging:

Leider hat sich die Sonne nur sehr sehr selten blicken lassen, aber wir denken auch, dass ein wolkiger Himmel einfach zu einer typischen London-Erfahrung gehört. Der Wind war etwas nervig, aber im Großen und Ganzen war es ein super Tag. Es war genau das Richtige um noch einmal abzuschalten bevor es dann am Montag richtig los geht. Außerdem haben wir entschieden, dass wir so eine Tour öfter machen, denn die Tickets sind wirklich erschwinglich und die Fahrt dauert wirklich nicht lang.

Freitag, 2. Oktober 2009

Eröffnungsveranstaltung der School of Management

Eigentlich dachte ich, dass der stressige Teil nach dieser Woche vorbei ist, aber ich denke er fängt gerade erst an....

Heute war die Einführungsveranstaltung der School of Management. Das Ganze ging 3 Stunden und danach hatten wir wirklich Angst. Mir kam es vor, als wär ich an einer Elite-Uni gelandet. Was die alles von uns erwarten ist Wahnsinn. Nächste Woche schreiben wir gleich zwei Tests, damit sie unser written English einschätzen können. Wenn ihr nun glaubt, dass nur wir ausländischen Studenten das machen müssen liegt ihr falsch! Alle Studenten müssen das machen, denn es wird ein hohes Level im schriftlichen Englisch für Essays etc. verlangt. Wir bekommen auch extra Kurse um unser schriftliches Englisch zu verbessern... Außerdem werden wir während des ersten Terms genau beobachtet und wenn die Uni glaubt wir zeigen keine guten Leistungen werden sie uns anraten nach den Weihnachtsferien nicht wieder zu kommen... Nächste Woche haben wir einen Workshop zum Thema Speed Reading and Writing weil es anders nicht möglich ist alle Informationen in der kurzen Zeit zu verarbeiten.

Eigentlich wollte ich mich noch für einen Spanischkurs einschreiben, aber das lasse ich jetzt wohl besser sein... Als wir aus der Veranstaltung kamen hatten Raquel und ich das Gefühl, dass wir sofort nach Hause an den Schreibtisch müssen um mit dem Lesen der Bücher anzufangen, die wir bekommen hab
en denn zusätzlich wird es in jedem Fach Reading Lists geben.

ich denke das wird ein spannendes Jahr. Bisher hatten wir noch nicht richtig registriert, dass wir zum studieren hier sind weil es so viel anderes zu erledigen gab in den ersten Tagen, aber nun sind wir richtig angekommen und ab Montag geht es dann richtig los!

Dieses Wochenende sollten wir also noch einmal richtig genießen. Morgen fahren Svenja, Raquel und ich deshalb nach London. Außerdem haben wir uns heute beim Uni-eigenen Fitnessstudio registriert um neben der ganzen Lernerei noch einen kleinen Ausgleich zu haben.

In ein paar Wochen sehe ich dann siche
rlich in etwa so aus:




Donnerstag, 1. Oktober 2009

Burning down the house

Heute war der Tag des Feuers! Nachdem Raquel mal wieder mitten in der Nacht auf Grund eines falschen Feueralarms aus dem Bett geholt wurde und wieder ewig lang im Pyjama auf der Wiese vor ihrer Hall stand, hatten wir heute unseren Fire Talk. Beim Fire Talk wurden wir von einem echten Feuerwehrmann unterrichtet, wie wir Feuer vermeiden und wie wir uns im Fall eines Feuers verhalten sollen. (Als wenn wir das alles nicht schon von dem Millionen Schildern hier im Wohnheim wüssten....)

Das wichtigste, was man behalten sollte ist ACE (nein, nicht der Saft!)
A = Alarm
C = Call (am besten die Feuerwehr)
E = Evacuate



Falls ihr jemals in England sein solltet, der Notruf für die Feuerwehr ist 999. Am Ende des Talks durften wir dann noch einen total dramatischen Film anschauen. In den kommenden Tagen bekommen wir dann per E-Mail einen Test zugeschickt. Den müssen wir bestehen. Wenn wir ihn zwei mal nicht bestehen müssen wir leider aus dem Wohnheim ausziehen. Also, wie ihr seht, wird Feuer hier sehr ernst genommen.


Viel mehr ist heute auch nicht passiert. Wir haben uns beim Medical Service registriert, wo wir zum Glück schon so rechtzeitig waren, dass wir nicht Schlange stehen mussten.

Am Samstag werden wir zum ersten Mal nach London reinfahren. Ich bin schon ganz gespannt, denn es gibt so viele Dinge, die ich in London anschauen möchte. Zum Glück ist heute auch mein Paket von letzter Woche angekommen, so dass ich nun auch meine Reiseführer hier habe. Außerdem habe ich heute auch einen Trip nach Windsor und Eton gebucht, der am 10. Oktober stattfindet und im November geht es nach Stonehenge & Winchester. Diese International Students Society ist wirklich toll!

Morgen ist unsere Einführungsveranstaltung der School of Management. Mal sehen, was uns da erzählt wird. Es bleibt also weiterhin spannend obwohl man seit heute auch endlich mal Zeit zum durchatmen hat, weil man nicht von einem Termin zum nächsten rennt.